Freitag, 3. Januar 2014

Necochea- Monte Hermoso- El Condor

Von San Miguel del Monte fuhren wir nach Necochea auf einen richtig schönen Campingplatz direkt am Meer. Nachdem wir die Tage davor sehr viel gefahren sind, entschlossen wir uns hier wieder etwas länger zu verweilen. Als wir an einer kleinen Ferreteria (Baumärkte gibt es nicht) anhalten um Schrauben zu kaufen, werden wir auf deutsch begrüßt und bedient. Die Verkäuferin hatte eine deutsche Großmutter und besuchte als Kind eine deutsche Schule in Buenos Aires. Sie freute sich merklich, dass sie mal wieder deutsch sprechen konnte. Hier tauschten wir auch gleich unsere Euro 1:11 (der offizielle Kurs liegt bei 1:8,5), worüber sich Ronald sehr freute.
In Necochea auf dem Campingplatz  gab einen Spielplatz mit vielen Kindern und Elli und Lenni wurden neugierig aufgenommen. Martina und deren Bruder Santiago befreundeten sich mit unseren Kindern. Es war schön zu sehen, dass sie keine Sprachbarrieren hatten. Irgendwie verstanden sie sich auf englisch, spanisch und natürlich vor allem mit Händen und Füßen. Es wurden jede Menge Süßigkeiten verputzt und bis spät in die Nacht zusammen gespielt- beides üblich für die Kinder hier. Sie sind immer mit dabei, ob groß oder klein- bis in die Nacht hinein.
Auch wir Erwachsenen treffen auf interessierte und nette Menschen, die wissen wollen, woher wir kommen. Unsere Campingnachbarn, eine Große Gemeinschaft aus Familie und Freunden, laden uns zu einer Geburtstagsfeier ein. Wir werden immer wieder zum Essen aufgefordert und platzen fast. Das Fleisch ist wie immer super. Mindestens 5x wird klatschend „Feliz Cumpleano“ gesungen und viel getanzt. Es gibt Fernet mit Cola für Ronald… das war nicht so lecker aber wir trinken trotzdem weil wir nicht undankbar erscheinen wollen.
Morgens beim Frühstück kommt dann Sandra an unseren Tisch mit einem „Guten Morgen“ und wir freuen uns, dass wir deutschsprachigen Besuch bekommen. Abends sitzen wir dann mit Sandra und ihrem Mann Peter zusammen bei Bier und Wein und tauschen uns aus. Die beiden sind seit vier Monaten unterwegs und haben noch zwei Monate Zeit, diesen Kontinent zu entdecken.
Der Silvesterabend verläuft für uns sehr ruhig. Überall um uns herum wurden große Grillfeuer angezündet. Nach Silverstefeten sieht es nicht aus. Nirgends Musik. Die Menschen sitzen gemütlich zusammen und grillen. Um 12 Uhr kommt dann doch Leben in die Bude. Silvesterböller knallen, Raketen fliegen in der Ferne und viele Autos hupen. Rückwärts zählen hören wir nur uns drei- Lennard schläft schon tief und fest. Danach gingen wir zum Strand und sehen am Ufer in weiter Ferne die Feuwerwerke. Hier am Strand des Campingplatzes gibt es erst um 1 Uhr ein Feuerwerk. Ellen hält es nicht mehr aus, sodass wir sie um 0.45 Uhr ins Bett legen und das Feuerwerk im Bett liegend nur noch laut hören und ein bisschen davon durch die Äste vor dem Busfenster sehen können. So ein ruhiges Silvester hatten wir ewig nicht, vielleicht sogar noch nie seit wir erwachsen sind. Aber das macht nichts denn dafür dürfen wir hier sein und das für eine lange Zeit. FELIZ AN(J)O!!!

 ... Elli mit Ihrer Freundin Martina



 ...Abendspaziergang






Am 1.1.2014 fahren wir dank fehlendem Kater weiter nach Monte Hermoso und treffen dort wieder auf Tania und Co. Wieder einmal grillen wir, quasseln eine Runde und am nächsten Tag trennen sich unsere Wege.
2.1.2014. Wir fahren nach El Condor. Auf dem Weg dorthin überqueren wir die Grenze zu Patagonien und müssen bei einer Kontrolle alle Früchte abgeben, die dann vor Ronalds Augen vernichtet werden zum Schutze Patagoniens vor Fruchtfliegen. Lenni fand die Beschlagnahmung seiner Lieblings-Kiwis gar nicht lustig und hörte erst auf zu schreien, nachdem er Schoki im Mund hatte. Dann ging es weiter und die Landschaft änderte sich rapide. Endlose Weite mit nur wenigen Büschen, ein paar Nandus und Rindern. Herrlich. Nach einer weiteren Polizeikontrolle, die vergeblich aber freundlich nach unserem Obst fragte, kamen wir nachmittags in El Condor an. Der Wind wehte heftig und war  kalt. Zum ersten Mal seit Wochen frieren wir. Also warm angezogen und ab zum Strand, wo wir schön Fisch aßen und danach zu den Papageienfelsen wanderten. Es dämmerte breits und in der Ferne über dem Ozean machte sich ein dicker Regenbogen breit. An den Felsen fanden wir riesige versteinerte Muscheln, einen großen Fischkopf und Elli viele Dinosaurierunterschenkel (angeschwemmte Baumstämme). Morgen werden wir mit dem Wohnmobil am Strand entlang fahren und uns die Papageien bei Tage ansehen sowie den alten Faro. Mal sehen!

 ... bei Ebbe am Strand.

 ...Himmelfahrt in Patagonien  ;-)


6 Kommentare:

  1. Hallo ihr vier, warum bitte schön haben die in Patagonien etwas gegen die harmlose Fruchtfliege? Soweit ich weiß, übertragen die doch keine Krankheiten?
    Es ist wirklich spannend euren Blog zu verfolgen, besser als Tatort!! Schöne Grüße und toi toi toi für das strapazierte Wohnmobil. David und Anne

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    1. Das haben wir auch nicht verstanden. Zuerst dachten wir, dass sie nur die Früchte für sich wollen aber dann haben sie sie ja vernichtet. Komisch!

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  2. Vielen Dank für's Abend-Versüßen :-)

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  3. Auch wenn ich mich noch nicht über Euren Blog gemeldet habe, ich bin mit Neugierde und Freude regelmäßig dabei....
    Ein Frohes, gesundes Neues Jahr wünsche ich Euch!!!!
    ...und weiterhin so tolle Erlebnisse und falls ihr in Chile (Puerto Natales) seid, dann besucht doch mal meine Freundin Susanne Steiger (hier die E-Mail-Adresse: susalatino@yahoo.com. Sie hat aber auch eine eigene Website: yogapatagomlila.com) und sagt ihr liebe Grüße von mir!

    Emily ist seit vorgestern in Australien und bleibt dort erst mal für 2 Monate, vielleicht auch länger. Ich bin so neidisch auf Euch alle, freue mich aber auch riesig mit Euch!
    Küsschen an Lenni und Elli, besonders auch von Henry!
    Eure ("alte" Nachbarin) Monika

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    1. Hallo Monika, bis wir nach Chile kommen, ist es ja nicht mehr lange. Wir grüßen herzlich zurück!

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