Dienstag, 21. Januar 2014

Natural Bosques Petrificados- Puerto San Julian- Rio Gallegos- Kratersee Laguna Azul- Tolhuin- Usuhaia 

12.1.2013
An der Küste entlang ging es Richtung Monumento Natural Bosques Petrificados. Auf der Enstancia „La Paloma“, zu der eine Schutterstraße führte, übernachteten wir. Wir waren die einzigen Touristen dort und es gab außer dem Verwalter noch ein sehr altes, abgemagertes Pferd, zwei Hunde, eine räudige Katze, zwei alte verrostete Autos, zwei alte stillstehende Windräder und ein paar heruntergekommene Gebäude. Ansonsten nur vertrockneten Gras, viele Fliegen und gaaaanz viel Stille, die einem fast unheimlich vorkam. Eine Kulisse wie aus „Into the wild“. Wir grillten unser erstes Lammfleisch und hatten wieder einmal einen tollen Sonnenuntergangshimmel über Tafelbergen.





13.1.2013
Wir waren im Naturpark. Am Eingang wurden wir instruiert, wie wir uns zu verhalten haben. Keinen Müll wegwerfen…. und vor allem nichts mitnehmen. Die versteinerten Wälder wurden in der Vergangenheit  stark ausgeplündert. Wir wanderten durch eine herrliche Landschaft, unendlich weit und sehr windig. Die Kinder liefen, angespornt durch Rosinen als Belohnung für fleißige Wanderer, gut mit. Hier und da lagen einige riesige zerbrochene Baustämme, die teilweise ganz wie aus echtem Holz aussahen. Andere glitzerten in den schönsten Rot- und Weißtönen und man sah, dass zwar die Strukturen denen von Holz entsprachen, es aber Stein war. Auch wenn wir erwarteten, mehr Bäume zu sehen, so waren wir doch allesamt beeindruckt von der Geschichte und der Aussicht, die uns umgab.
Zu Schluss besuchten wir noch ein kleines Museum, in dem man die Entstehungsgeschichte der versteinerten Bäume (Vulkanausbruch), Fundsachen, Fossilien sowie eineimische Tiere betrachten konnte. Und dann fuhren wir nach Puertó San Julián.






In Puerto San Julian kam 1520 Magellan an, woran ein Museum erinnert, das sich auf einem im Hafen liegenden Segelschiff befindet. Wir wurden stürmisch empfangen. Der Wind blies derart kräftig, dass sich teilweise die Leute an den Hausecken festhielten.
San Julian ist eine schöne Stadt, die auffallend sauber ist. Im Supermarkt werden hier Stoffbeutel statt Plastiktüten benutzt und überall stehen Schilder, die auf für Sauberhaltung der Stadt werben. Hier hat man scheinbar erkannt, wie wichtig der Umweltschutz ist. Wer will schon, dass die Delfine Plastiktüten schlucken. Die Autos sind kaum verrostet und die Häuser sind sehr hübsch.
Am darauffolgenden Tag mussten wir aufgrund des noch stärkeren Sturmes fast ununterbrochen im Wohnmobil bleiben, damit man nicht gesandstrahlt wurde oder einem gar etwas auf das Köpfchen fällt. Das war schon anstrengend aber glücklicherweise gibt es ja die neuen Medien und so verbrachten die Kinder den Tag fast ausschließlich mit Hör-Cd´s und Pippi Langstrumpffilmen.
Am 15.1. legte sich der Wind zum Glück wieder, sodass wir eine Bootstour machen konnten. Wir besuchten eine Insel mit einer Pinguinkollonie und eine mit Kormoranen. Aber die Hauptattraktion waren die Commerson-Delfine, die wir beobachten durften. Beim Anblick der Tiere bekam man Gänsehaut- so überwältigend ist dieses Gefühl wenn man sie in freier Wildbahn neben dem Boot schwimmend sehen kann.









Danach suchten wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit am Strand in der Nähe von San Julian, die wir dann auch fanden nachdem wir eine schlechte Ripio gefahren sind und dabei eine Überschwemmung im Auto (der Wasserhahn ging von alleine an durch die Erschütterung) hatten und einen Tankrüssel verloren (wieder gefunden). Der Ort war wieder traumhaft mit toller Steilküste und Kiesstrand. Ronald und Tilko kramten eifrig ihre Angeln aus, fingen aber nichts. Das Wetter verschlechterte sich innerhalb einer Nacht. Zum ersten Mal haben wir nur 18 Grad und einen bedeckten Himmel den ganzen Nachmittag über. Aber das wird hoffentlich auch rasant wieder besser. Obwohl, der Südpol ist ja nicht mehr weit ;-) und die Pinguine fühlen sich hier wohl…




16.1.2013
Wir wollten losfahren. Familie Müller schon voraus. Ronald kriegt die Gänge nicht rein. Mehrere Versuche ohne Erfolg. Wir stehen hier super schön und einsam ohne Handynetz. Super! Betretenes schweigen. Ronald zur Motorhaube. Auf, zu, nichts. Langsam wird uns warm und die ersten Ideen steigen auf, wie wir an Hilfe kommen könnten. Satellitentelefon, laufen…. Dann zeigt Ronald auf den Schalter des  Untersetzungsgetriebes. Ausgestellt!!! Hahaha, da war wohl ein Kinderfuß dran. Jetzt atmen wir auf und müssen grinsen- ein paar Minuten zuvor waren wir weit davon entfernt ;-)
Dann fuhren wir zum Nationalpark Monte Leon, wo wir übernachten wollten. Das darf man jetzt aber leider nicht mehr und so sind wir gezwungen weiter zu fahren. Vor dem Park treffen wir aber noch eine schweizer Familie mit 2 kleinen Kindern und so quasseln wir noch 1-2 Stunden während die Kinder gemeinsam spielen. Leider fahren sie in die andere Richtung und so müssen wir auch schon weiter nach Rio Gallegos um dort eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.
16.1.
Wir übernachten auf einem Fischer-Club-Zeltplatz am Fluss und unternehmen eine Wanderung am Ufer entlang und Ronald versucht erneut vergebens sein Anglerglück.
17.1.14
Heute wollen wir zur Grenze nach Chile. Als wir dort ankommen, sagt man uns, dass es leider ca. 4 Stunden dauern wird. Darauf haben wir keine Lust und entscheiden kurz vor der Grenze zu übernachten um ganz früh am nächsten Morgen die Grenze zu passieren. Also kommen wir unvorhergesehen zur Laguna Azul, einem wunderschönen Kratersee.



18.1.2014
Früh um 6.00 klingelt der Wecker. Wir sind schnell an der Grenze zu Chile und kommen auch sofort durch. Unser Obst, Gemüse und Fleisch müssen wir wieder abgeben. Dann schnell zur Fähre, wo schon eine lange Autoschlange vor uns wartet. Als die Fähre sich füllt, bekommen wir langsam ein ungutes Gefühl. Nicht, dass wir nicht mehr mit rauf passen. Die nächste Fähre ginge 1 ½  Stunden später.
Aber es klappt und Familie Müller, ein weiteres deutsches Wohnmobil und wir stehen in der letzten Reihe der Fähre. Puh! So fahren wir also in einer 20 Minütigen wogenden Fahrt über die Magellanstraße nach Feuerland.




Die Landschaft ist hier deutlich abwechslungsreicher und imposanter als in Patagonien. Wir fahren an urigen Wäldern vorbei, saftigen Wiesen mit Flüssen und sehen unseren ersten Schnee auf entfernten Berggipfeln. Dann hat der Campingplatz, den wir ansteuerten, zu und ein weiterer hat nicht einmal warmes Wasser. Also Fahren wir weiter nach Rio Grande zum Tanken (ca. 50 pro Liter) und Einkaufen und landen letztendlich nach über 12 Stunden im Auto auf dem bis jetzt schönsten Campingplatz. Wir sind in Tolhuin, einem kleinen Dorf am Ufer des Lago Fagnano. Er hat glasklares Wasser, ist umgeben von Wäldern und in der Ferne riesige Berge. Herrlich! Hier bleiben wir drei Nächte. Es ist kalt und wir haben die Heizung im Dauerbetrieb an. Am dritten Tag regnet es nur und wir haben nur 6 Grad. Da sind wir etwas anderes gewohnt.
Der Eigentümer des Platzes Roberto ist ein Lebenskünstler. Ein Unikat sozusagen. Er macht lustige Gräusche, fährt mit einem Minifahrrad brummend über den Platz, immitiert hervorragend verschiedene Automotoren, kann sehr gut zeichen, Möbel bauen, singen, hat diesen risigen See mit einem selbstgebauten Wasserfahrrad umrundet und darüber ein Buch geschrieben…. Wir sind beeindruckt, wie zufrieden und in sich ruhend dieser Mensch ist, der sich sein inneres Kind erhalten hat ohne verrückt zu wirken. Der Campingplatz hat viele Tipis aus Holz, worin die Zelte vor dem Wind geschützt stehen. Es gibt eine warme Stube mit Ofen mit hunderten Schildern, die die Gäste anfertigten, geschmückt. Und überall stehen kleine und große Kunstwerke- meist aus Müll phantasievoll hergestellt. Besonders Ellen ist begeistert und wünscht sich so einen Onkel.






21.1.14 Wir fahren nach Usuhaia ans Ende der Welt. El fin de Mundo.


3 Kommentare:

  1. Das Ende der Welt sieht aus wie Bayern : ))))))))
    Hi Ihr Lieben! Unglaublich wie weit Ihr schon gekommen seid! Ganz herzliche Grüße aus dem Schnee. Find ich persönlich ja nicht so prall, aber die Kinder freuen sich, dass endlich Winter ist!
    Schnell gewunken! Irina

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  2. Zurück gesunken und danke für deine Mail!!! Haben uns gefreut. LG Kathrin

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  3. Hallo Ihr 4!
    Wir genießen hier in Berlin den Schnee und rodeln fleißig. Leider können wir hier kein Beweisfoto hochladen. Liebe Grüße von Hanna und dem Rest.

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